A

  • Abbindezeit – Die Zeitspanne, innerhalb der die Klebung nach dem Zusammenfügen eine für die bestimmungsgemässe Beanspruchung erforderliche Festigkeit erreicht. Nach der Abbindezeit ist die innere Festigkeit (Kohäsion) erreicht.
  • Ablüftzeit – Die Zeitspanne bei Kontaktklebern, die abgewartet werden muss, bevor die zu verklebenden Teile vereinigt werden können. Vorher ist keine Verklebung möglich.
  • Adhäsion – Die Kraft, mit der ein Klebstofffilm auf der Oberfläche eines Fügeteiles haftet.
  • Anfangshaftung – Die Haltekraft eines Klebstoffes, die dieser unmittelbar nach dem Verkleben mit der zu verklebenden Oberfläche aufbaut. Die Anfangshaftung ist die initiale Haftkraft einer Verklebung, bevor die endgültige Belastbarkeit der verklebten Stelle, also die Endklebkraft erreicht wird.

B

  • Blocken – Ein unter Druck mehr oder weniger starkes meist unerwünschtes Haften einer beschichteten auf einer unbeschichteten Seite.

D

  • Dyn-Wert – Die Oberflächenspannung eines Materials wird meist als Dyn-Wert vom Hersteller angegeben. Der Dyn-Wert liegt z.B. bei unbehandelten Polyolefinen (PP, PE) unter 38; d.h. das Material ist schwer verklebbar. Gemessen wird die Oberflächenspannung in den SI-Einheiten kg/s², gleichbedeutend mit N/m. → siehe Oberflächenspannung

E

  • Endfestigkeit – Wird in der Regel nach 24 – 48 Std. erreicht, d.h. praktisch vollständige Wasser- oder Lösungsmittelabgabe.

F

  • Festkörpergehalt – Wird auch als Trockengehalt, Festgehalt, Einbrennrückstand oder Tockenrückstand bezeichnet. Typische Beispiele: Dispersionsklebstoff ca. 55% FK + 45% Wasser, Hot-Melt 100% Festkörper (0% Wasser)

H

  • Haftklebstoff – Auf eine Sonderform der Applikation abgestimmt sind die Haftklebstoffe, die nach dem Auftragen auf ein Trägermaterial dauerklebrig bleiben und dann durch Druck auf ein Substrat aufgebracht werden können und dort haften bleiben. Haftklebstoffe sind massgeschneiderte, synthetische Polymere. Anwendung; Beschichtung von Klebebändern, Selbstklebeetiketten, Couvertverschluss usw.
  • Hotmelt – Schmelzklebstoffe in festem Zustand (Granulat, Blockform, Pillows), mittels Schmelzgeräten bei 140-180°C aufgeschmolzen, in dieser flüssigen Form aufgetragen und sofort zusammengefügt. Je nach Hotmelt-Formulierung ist auch eine gewisse offene Zeit vorhanden.

K

  • Kohäsion – Die innere Festigkeit eines abgebundenen, ausgehärteten oder vernetzten Klebstofffilmes.
  • Kontaktklebstoff – Bei den Kontaktklebstoffen werden beide Seiten der zu verbindenden Werkstücke eingestrichen. Der Klebstoff muss angetrocknet sein, bevor beide Teile zusammengepresst werden. Dabei ist nicht die Dauer der Pressung, sondern der aufgewandte Druck für die Haftung verantwortlich.
  • Kriechfestigkeit – Das Verhalten von flexiblen Klebstoffen unter Spannung. Die Kriechfestigkeit ist z. B. bei Klebebändern schlecht.

L

  • Lösemittelhaltige Klebstoffe – Die klebenden Substanzen, Bindemittel genannt, sind in Lösemitteln gelöst. Der Übergang vom flüssigen Verarbeitungszustand in den festen Endzustand erfolgt durch das Verdunsten/Diffundieren der Lösemittel. Zurück bleibt der Festkörper als Klebesubstrat.

M

  • Migration – Unter Migration im Bereich der Lebens- und Futtermittelverpackung versteht man das Übergehen von Substanzen aus der Verpackung auf das Inhaltsgut. Sie führt zu Veränderungen des Lebensmittels, kann unter Umständen gesundheitsschädlich sein, und ist daher unerwünscht. Beim Verpackungsdruck können Stoffe von der Aussenseite der Verpackung im Stapel auf die Innenseite und dann von dort auf das verpackte Inhaltsgut übergehen (sog. „Abklatsch“).
  • mPa’s – Reibungswiderstand welche eine Flüssigkeit gegen eine Verformung durch Druckspannung oder Schubspannung entgegensetzt. Sprich: Milli-Pascal pro Sekunde, Mass Einheit für Viskositäten

N

  • Nasshaftung – Die Initialhaftung auch „greenstrength“ genannt, vor dem das Wasser oder Lösemittel verdunstet oder diffundiert ist.
  • Nasskontaktklebstoff – Bei Nasskontaktklebstoffen handelt es sich um Kontaktklebstoffe welche in Wasser dispergierte Polymere enthalten, die als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kontaktklebstoffen mit Lösemittelanteil eingesetzt werden. Für ihrer Verarbeitung werden Nasskontaktklebstoffe auf beide Fügeteile aufgetragen. Im Gegensatz zu Kontaktklebstoffen wo zuerst ein Grossteil des Lösemittels bzw. Wassers verdunstet sein muss um die Fügeteile zu fügen, können Nasskontaktklebstoffe direkt nach der Auftragung gefügt werden. Hierbei ist der Anpressdruck ausschlaggebender als die Anpressdauer, welche von untergeordneter Bedeutung ist.

O

  • Oberflächenspannung – Der Energiezustand einer Oberfläche gegenüber Luft und anderen Medien. Dieser Zustand ist im Vergleich zum Energiezustand im Inneren meist verschieden. Bei Flüssigkeiten versucht die Oberflächenspannung die Oberfläche zu verkleinern. Die Oberflächenspannung ist wichtig für das Benetzen von Klebflächen. Gemessen wird die Oberflächenspannung in den SI-Einheiten kg/s², gleichbedeutend mit N/m. → siehe Dyn-Wert
  • Offene Zeit – Die Zeitspanne zwischen Klebstoff-Auftrag bis zum Zusammenfügen der Fügeteile. Die offene Zeit darf keinesfalls überschritten werden.

P

  • Penetration – Eindringvermögen in verschiedene Oberflächen über eine gewisse Zeit.

R

  • Rheologie – Die Rheologie ist die Lehre von der Deformation und vom Fliessen der Substanz. Rheologische Untersuchungen umfassen aber nicht nur das Fliessverhalten von Flüssigkeiten, sondern auch das Deformationsverhalten von Festkörpern.

S

  • SAFT – Shear Adhesion Failure Temperature / Grenze der Einsatztemperatur unter scherender Belastung. Bei der Durchführung des SAFT-Tests wird eine den Standard-Schertests vergleichbare Prüfanordnung in einer heizbaren Umgebung einer kontinuierlichen Erwärmung bis zum Versagen der Probe ausgesetzt.
  • SML – Die sogenannte Substanz-Spezifische Migrationsgrenzwerte-Limite gibt an, welche Menge einer unerwünschten Substanz in ein für den Konsum bestimmtes Lebensmittel übergeht. So gilt für die meisten Verpackungskunststoffe ein SML-Wert von 60 mg Verunreinigung pro 1000 g Lebensmittel (60 mg/1 kg).

T

  • Thixotropie – Ist die Erscheinung, bei welcher sich Gelee durch Rühren oder Schütteln verflüssigen. Die Viskosität wird verändert. (Auch bestimmtes Rheologieverhalten, z.B. Joghurt; dick in Ruhelage aber dünn während dem Umrühren.)
  • Topfzeit – Die Zeitspanne, während der ein Reaktionsklebstoff nach dem Mischen noch verarbeitbar ist. Spielt bei 2-komponentigen Klebstoffen eine Rolle.

V

  • Viskosität – Die Zähflüssigkeit wird in mPa‘s gemessen. Vorwiegend mit einem Brookfield-Rotations-Viscometer oder mit einem DIN Becher bei niedrigen Viskositäten. Wobei jeweils immer auch die Messart, Grösse der Spindel/Becher und Rotationsgeschwindigkeit angegeben werden muss.

W

  • Wasserbasierte Klebstoffe – Dispersionsklebstoffe, oft auch als Emulsion bezeichnet, bestehen aus einem organischen Bindemittel, das in Wasser feindispers verteilt ist. Die Klebeverbindung wird durch die Verdampfung des Wassers oder die Absorption des Wassers in den Substraten hergestellt.

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